Das Jugendparlament der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach plant gemeinsam mit der Verwaltung der Verbandsgemeinde sowie der Mobilen Jugendarbeit ein Kooperationsprojekt im Rahmen der internationalen Aktionsreihe Orange Days Rheinland-Pfalz. Unter dem Titel „Orange Zeichen setzen“ beteiligen sich die Jugendlichen an der weltweiten Kampagne, die ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen setzt. Die Aktion findet vom 25. November bis zum 10. Dezember 2025 statt in diesem Zeitraum wird jedes Jahr weltweit auf das Ausmaß und die verschiedenen Formen geschlechtsspezifischer Gewalt aufmerksam gemacht. Ziel des Projekts ist es, insbesondere junge Menschen für das Thema zu sensibilisieren, auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen und ein öffentlich sichtbares Zeichen für Respekt, Gleichberechtigung und Solidarität zu setzen.
Im Rahmen der Kampagne wird das Jugendparlament für jeden Tag der Aktionszeit ein neues, selbst gestaltetes Plakat entwerfen und dieses öffentlich in der Verbandsgemeinde präsentieren. Die Plakate greifen unterschiedliche Themenschwerpunkte auf – darunter Formen psychischer, physischer oder digitaler Gewalt, gesellschaftliche Strukturen, die Gewalt begünstigen, und die Frage, wie Betroffene Hilfe finden können. Auch stärkende Botschaften, mutmachende Zitate und Aufrufe zur Zivilcourage werden Teil der Gestaltung sein. Entwickelt und gestaltet werden die Plakate von den Mitgliedern des Jugendparlaments selbst – mit Unterstützung und unter fachlicher Anleitung der sozialpädagogischen Fachkraft Frau Patrycja Latowski. In eigens organisierten Workshops wird sie den Jugendlichen zeigen, wie man Plakate gestalterisch ansprechend und wirkungsvoll umsetzt. Dabei lernen die Teilnehmenden nicht nur den kreativen Umgang mit Schrift, Farbe, Symbolen und Bildsprache, sondern setzen sich auch intensiv mit den Inhalten auseinander, die transportiert werden sollen. Die Workshops fördern so sowohl die gestalterischen als auch die sozialen Kompetenzen der Jugendlichen und stärken ihre Selbstwirksamkeit.
Wichtig ist im Rahmen der Aktion auch der Hinweis auf konkrete Hilfsangebote: Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind, finden rund um die Uhr Unterstützung beim Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Nummer 08000 116 016 https://www.hilfetelefon.de/ Dort erhalten sie anonym, kostenlos und in vielen Sprachen Beratung durch qualifizierte Fachkräfte. Für Mädchen und junge Frauen gibt es außerdem das Hilfetelefon Nummer gegen Kummer für Kinder und Jugendliche unter der 116 111 – ebenfalls anonym, kostenfrei und vertraulich. Beide Angebote werden in die Kampagne integriert und auf den Plakaten sichtbar gemacht.
Mit dem Projekt „Orange Zeichen setzen“ zeigt das Jugendparlament der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach, dass junge Menschen sich engagiert und kreativ mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinandersetzen. Die Aktion verbindet künstlerisches Arbeiten mit politischem Bewusstsein und setzt ein starkes Zeichen gegen Gewalt und für eine solidarische, respektvolle Gemeinschaft. Das Projekt leistet einen aktiven Beitrag zur Präventionsarbeit. Es vermittelt Informationen über Gewaltformen, Schutzmöglichkeiten und Hilfeangebote besonders für junge Menschen. Die Jugendlichen planen, gestalten und führen das Projekt eigenverantwortlich durch mit professioneller Begleitung. Sie erleben Selbstwirksamkeit und übernehmen gesellschaftliche Verantwortung.Das Projekt „Orange Zeichen setzen“, das im Rahmen der Orange Days vom Jugendparlament der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach durchgeführt wird, lässt sich in mehrere zentrale Handlungsfelder moderner Jugendarbeit und politischer Bildung einordnen.
Ein wesentliches Element stellt die politische Bildung dar. Die Jugendlichen setzen sich intensiv mit einem gesellschaftlich relevanten Thema auseinander: der Gewalt an Frauen und Mädchen und lernen, wie sie durch öffentliches Engagement und kreative Ausdrucksformen Haltung zeigen können. Dabei entwickeln sie ein Bewusstsein für demokratische Werte, Menschenrechte und die Bedeutung von Gleichstellung.
Eng damit verknüpft ist das Handlungsfeld der Jugendpartizipation. Die Mitglieder des Jugendparlaments wirken aktiv an der Planung, Gestaltung und Umsetzung der Kampagne mit. Sie übernehmen Verantwortung, treffen Entscheidungen, arbeiten im Team und erleben dabei ihre eigene Wirksamkeit in gesellschaftlichen Prozessen. Diese Form der Beteiligung stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein der Jugendlichen, sondern auch ihr Vertrauen in politische Mitgestaltungsmöglichkeiten.
Darüber hinaus steht das Projekt ganz im Zeichen der Gewaltprävention und Aufklärung. Die Kampagne informiert über verschiedene Formen von Gewalt, insbesondere über geschlechtsspezifische Gewalt, und macht auf konkrete Hilfsangebote aufmerksam. Ziel ist es, junge Menschen für diese Themen zu sensibilisieren, Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und einen bewussten Umgang mit eigenen Grenzen und denen anderer zu fördern.
Ein weiteres bedeutendes Handlungsfeld ist die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellung. Durch die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Strukturen, Ursachen und Auswirkungen von Gewalt an Frauen wird ein kritischer Blick auf gesellschaftliche Machtverhältnisse eröffnet. Die Kampagne möchte junge Frauen stärken und gleichzeitig alle Jugendlichen dazu ermutigen, sich für ein respektvolles und gleichberechtigtes Miteinander einzusetzen.
Nicht zuletzt spielt auch die kulturelle und kreative Bildung eine zentrale Rolle. Im Rahmen der begleitenden Workshops unter Anleitung der sozialpädagogischen Fachkraft Frau Patrycja Latowski erlernen die Jugendlichen gestalterische und medienpädagogische Fähigkeiten. Sie beschäftigen sich mit visueller Kommunikation, Plakatgestaltung und kreativer Ausdruckskraft, um ihre Botschaften wirkungsvoll in den öffentlichen Raum zu tragen.
Insgesamt verbindet das Projekt damit auf vorbildliche Weise politische Bildung, Partizipation, Prävention sowie Kreativität und leistet einen wertvollen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen sowie zur Stärkung eines gewaltfreien und solidarischen Miteinanders in der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach.



